China lockert Einreisebeschränkungen

Consult an Expert

Learn about our solutions and receive a proposal and guidance about your business inquiry.

Share this article

Nach Ende des zweimonatigen Lockdowns, können die Einwohner Shanghais wieder ein gewisses Maß an Freiheit genießen. Viele Unternehmen haben Ihre Produktion wieder aufgenommen und können Ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice in die Büros zurückholen. Seit dem 6. Juni 2022 müssen Ausländer bei der Einreise nach China unter bestimmten Umständen kein PU-Schreiben mehr vorlegen.

Um die Auswirkungen des Lockdowns zu mildern, haben die Verantwortlichen der Stadt Shanghai, nach mehreren Treffen mit internationalen Unternehmen, sich bereiterklärt, die Eireisebestimmungen für ausländische Arbeitnehmer zu lockern. Im Juni werden weitere Treffen mit Großinvestoren aus verschiedenen Ländern stattfinden. China möchte so das Vertrauen ausländischer Unternehmen stärken.

Quarantäneregelungen in China

Die Quarantäne für internationale Reisen nach China betrug für Einreisende bisher 14 Tage Isolation in einer zentralen Einrichtung und anschließend 7 Tage gesundheitliche Überwachung – wie bspw. regelmäßige Covid-Tests und Fiebermessen – in der eigenen Wohnung oder einem Hotel. Diese Richtlinie wurde am 28. Juni 2022 auf 7 Tage zentrale Isolation und anschließend 3 Tage gesundheitliche Überwachung verkürzt. Personen, die von der Regelung betroffen sind und planen nach China einzureisen, oder solche, die sich aufgrund dessen nun für die Einreise nach China entscheiden, zeigen sich erleichtert über die Reduzierung der Quarantänezeit von 21 auf insgesamt 10 Tage.

In welchen Fällen ist keine Beantragung eines PU-Schreibens mehr nötig?

Die folgenden Personen benötigen ab sofort kein PU-Schreiben mehr:

  • Ausländer, die eine gültige Arbeitserlaubnis haben und die Genehmigung zur Aufnahme der Arbeit von den zuständigen Behörden erhalten haben.
  • Ehegatten von ausländischen Arbeitnehmern, die eine Arbeitserlaubnis in China haben. Dies gilt ebenso für Kinder unter 18 Jahren ausländischer Arbeitnehmer, die sich bereits in China aufhalten.

Was versteht man unter dem Begriff PU-Schreiben?

Das PU-Schreiben ist eine Art Einladungsschreiben. Ausländer benötigen dieses Dokument, um ein Visum für China zu beantragen.

Das von der chinesischen Regierung ausgestellte PU-Schreiben war bis Juni 2022 ein obligatorischer Bestandteil von Visa-Anträgen für das M-, Q1/Q2- und das Z-Visum. Eingereicht werden mussten die jeweiligen Anträge zur Ausstellung eines PU-Schreibens von den künftigen Arbeitgebern der ausländischen Fachkräfte.

Welchen Zweck verfolgte das PU-Schreiben?

Während der Pandemie wurde das PU-Schreiben als Voraussetzung für die Beantragung von Arbeitsvisa im Rahmen der Verschärfung der Einreisebeschränkungen nach China wieder eingeführt.

Ähnliche Dokumente und Antragsverfahren, mit denen Ausländer bei der Beantragung eines Visums in Berührung kommen können, sind ein Schreiben zur Bestätigung der Einladung oder eine Absichts- und Dringlichkeitserklärung für Antragsteller von F-Visa.

Ausländische Fachkräfte zu gewinnen und im Unternehmen zu halten hat sich für ausländische Unternehmen auch aufgrund dieser Regelung in der Vergangenheit schwierig gestaltet. Die Ausstellung des PU-Schreibens konnte mehrere Monate dauern, sodass Unternehmen lange Wartezeiten Kauf nehmen mussten. Die Aufhebung dieser Anforderung soll ausländische Unternehmen in Shanghai bei der Wiederaufnahme der Arbeit und Produktion unterstützen.

Ob ein Einladungsschreiben notwendig ist, kann im Einzelfall spezifisch geprüft werden. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise Personen, die ein Impfzertifikat mit chinesischem Impfstoff vorlegen konnten oder solche, die in einer für China wesentlichen Branche tätig waren, von der Regelung ausgenommen.

Was bedeutet dies für den Einreiseprozess von ausländischen Staatsangehörigen?

Vor allem zur Zeit des Höhepunkts der Pandemie, wurde das PU-Schreiben dafür genutzt, um die Zahl ausländischer Reisender nach China zu begrenzen.

Ein Einladungsschreiben wurde nur ausgestellt, wenn die betroffene Person als wesentlich für das Unternehmen angesehen wurde. Zudem wurden zur Ausstellung des PU-Schreibens weitere Faktoren bewertet, wie bspw. die vorgesehene Position des Arbeitnehmers im Unternehmen, seine Referenzen und die Art seiner Tätigkeit.

Die Beantragung von PU-Schreiben stellte in der Vergangenheit einen herausfordernden und langwierigen Prozess für Unternehmen dar, die ihre ausländischen Mitarbeiter und deren Familienangehörige entsenden wollten. In der Regel dauerte die Bearbeitung der Anträge bis zur Ausstellung des eigentlichen Einladungsschreibens zwischen 6 und 8 Monaten.

Aufgrund der hohen Anforderungen, die die chinesischen Behörden an die Prüfung jedes Antrags gestellt haben, wurden zahlreiche Anträge von Unternehmen auf Ausstellung eines PU-Schreibens abgelehnt. Allein die Ausstellung des Einladungsschreibens an ausländische Mitarbeiter, nachdem der Antrag bereits genehmigt war, dauerte in der Regel zwei bis drei Monate, für deren Familienangehörige nahm dieser Schritt bis zu vier Monate in Anspruch.

Neueste Entwicklungen zu den Ausnahmeregelungen von PU-Schreiben

Seit dem 6. Juni 2022 müssen Personen, die im Besitz eines Z-Visums (Arbeitsvisum), S-Visums (Visum für Privatangelegenheiten) oder Q-Visums (Visum für die Familienzusammenführung) sind, kein Einladungsschreiben mehr vorlegen.

Personen, die mit einem M-Visum (Visum für Geschäftsreisende) oder F-Visum (Visum für einen Austauschaufenthalt) einreisen möchten, müssen weiterhin ein PU-Schreiben zur Visumsbeantragung vorlegen.

Nahe Familienangehörige benötigen einen Einladungsbrief ihrer in China lebenden Verwandten, um ein S1 oder S2 Visum beantragen zu können.

Für touristische oder Studienzwecke gibt bezüglich der PU-Schreiben derzeit keine Neuerungen. Die jüngsten Aktualisierungen der Richtlinie gelten für ganz China. Zudem müssen Ausländer bei der Einreise nach China ein Impfzertifikat gegen Covid-19 vorlegen.

Das Auswärtige Amt in Shanghai hat kürzlich die Gültigkeit der Richtlinie bestätigt, jedoch gab es hierzu keine offizielle Bekanntmachung. Ausländer sollten sich vor der Beantragung eines Visums bei der zuständigen chinesischen Botschaft erkundigen, ob ein PU-Schreiben in ihrem Fall notwendig ist oder sie von diesem Schritt befreit sind.

MSA in China

Bei MSA beraten wir seit mehr als 10 Jahren ausländische Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen mit Niederlassungen in ganz China und gehen auf deren individuelle Bedürfnisse ein. Sei es im Rahmen der Gründung chinesischer Niederlassungen, Buchhaltung oder Finanzberatung und weiteren Anfragen, wir helfen Ihnen Ihre Unternehmensziele in China zu erreichen. Nehmen Sie dafür gerne jederzeit Kontakt mit uns auf.